Am 8. März kamen die erste große Lieferung des Orgelgehäuses und Kristian Wegscheider mit fünf seiner Orgelbauer nach Berlin. Innerhalb von 3 Stunden war der Laster ausgeladen und die Kirche voller Holzteile.
Am 9. März kam die zweite Lieferung und die Teile wurden weiter auf den Emporen verstaut. Der Rahmen für die Befestigung an der Wand wurde hergerichtet.
Spieltisch mit Bank Die größte Posaunenbasspfeife (C) mit ihrer Patin. Ein oberer Bogen
In den folgenden Tagen wurde der Gehäuserahmen gebaut, die großen Pfeifen hinten links und rechts eingesetzt und bereits die ersten Prospektbestandteile montiert.
Am 12. März wurde die Prospektkrone montiert und u.a. der erste Windkanal gelegt. Die Kirche ist wieder im unteren Teil begehbar. Die Vesper für die Orgel mit dem „Quartett Claude“ am 13. März kann im Kirchraum stattfinden.
In der zweiten Orgeleinbauwoche wurde u.a. das Schwellwerkgehäuse in der Mitte oben eingebaut. In diesem Schwellwerkkasten finden 9 Pfeifenregister Platz. Mittels einer Mechanik, die vom Organisten oder der Organistin mit einem Schwelltritts ausgelöst wird, können die Türen an den Seiten des Gehäuses geöffnet und geschlossen werden. Dadurch wird ein an- und abschwellender Klangeffekt erzeugt. Schwellwerke sind Orgelbauerfindungen des 19. Jahrhundert. In der 1832 erbauten Orgel im Dom zu Greifswald stellte Carl August Buchholz erstmals ein Werk in einen Schwellkasten im Unterbau einer Orgel.
Auf den Fotos ist zu sehen, dass die Wellenbretter am Boden des Schwellkastens bereits montiert sind. Die Pfeifen und die Trakturen werden in der nächsten Woche eingesetzt. Die Türen am Schwellwerksgehäuse wie die anderen Orgeltüren gleichen in ihrem Aufbau Buchholz’schen Vorbildern.
In der dritten Woche stand die Mechanik der Orgel im Mittelpunkt des Baugeschehens. Bauleiter Christian Mrzik berichtet über den Einbau der Tontrakturen, die Montage der Windkanäle und die Ingangsetzung der Registratur:
Die Montage der Tontrakturen:
Die Balganlage im Kantorenzimmer und die Windkanäle. Im unteren wird die Luft aus dem Kirchenraum gesaugt und durch die beiden oberen Kanäle in die Orgel geleitet. So bleibt die Lufttemperatur erhalten.
Der Einbau der Registertrakturen:
26. März 2021
Orgelbauer Kristian Wegscheider kam am Nachmittag aus Dresden mit den Prospektpfeifen, die gleich eingesetzt wurden. Er erzählt darüber:
Letzte Märzwoche
Die Pfeifen wurden nach und nach von Kristian Wegscheider nach Berlin gefahren, nochmal geputzt und vorsichtig eingesetzt. Im Prospekt stehen Pfeifen aus dem Principal-Registern des Hauptwerks und des Pedalwerks.
Währenddessen gingen die Arbeiten in der Orgel weiter: das Montieren der Tontrakturen, Feinarbeiten an den Registertrakturen. Ansicht der Pfeifen von hinten:
Carl Jatzke erzählt über die Arbeiten in der letzten Märzwoche:
Und Christian Mzrik blickt zurück über die Arbeiten am Prospekt in dieser Woche: